Wasser
In einigen Regionen der Welt herrscht bereits heute akuter Wassermangel. Bei fortgesetzter Übernutzung, Verschwendung und Vergiftung der lokal und regional verfügbaren Ressourcen wird sich diese Situation in den kommenden Jahrzehnten erheblich verschärfen. Der Weltagrarbericht warnt vor schärferen innergesell-schaftlichen, aber auch zwischenstaatlichen Konflikten bis hin zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und Kriegen ums Wasser.
Die Landwirtschaft könnte vieles vermeiden: den Anbau von Mais, Baumwolle und anderen Wasser-zehrern in dafür zu trockenen Gegenden, ineffiziente Anbau- und Bewässerungssysteme, die zudem die Böden versalzen, die Abholzung von Wasser speichernden Wäldern, Verdunstung auf Brachland und die teilweise dramatische Übernutzung von Grundwasserquellen.
Verschmutzt, vergiftet, überdüngt
Verantwortungsvolle Nutzung und gemeinschaftliche Verteilung
Der Weltagrarbericht empfiehlt, landwirtschaftliche Flächen effizienter als heute zu bewässern und die „Wasserernte” von Niederschlägen zu intensivieren.
Er beschreibt einfache Methoden zur Verhinderung direkter Verdunstung, zur Steigerung der Speicher-kapazität von Boden und Vegetation und des Baus von örtlichen Wasserspeichern und Bewässerungs-systemen. Kaum eine andere Maßnahme sei in den besonders verwundbaren Regionen der Welt für die Stabilisierung des Wasserkreislaufes so effektiv wie der Erhalt und die Ausdehnung des Baumbestandes.
Entscheidend für die nachhaltige Nutzung ist ein integriertes Wassermanagement, das alle Nutzerinnen und Nutzer eines Wassereinzugsgebietes berücksichtigt und mit den notwendigen Rechten und Pflichten zum Erhalt des Gemeingutes ausstattet. Für die Zukunft schließt der Bericht nicht aus, dass Lebensmittel aus wasserreicheren Regionen in wasserarme Regionen besonders Afrikas und Zentralasiens exportiert werden müssen. Ein solcher Export von „virtuellem Wasser” findet heute bereits in großem Maßstab statt; allerdings ganz ohne Not: Das Wasser fließt mit importierten Cash Crops vor allem als Futtermittel in die Fleischproduktion der Industriestaaten.