Klima und Energie

Als vordringliches Ziel fordert der Weltagrarbericht, die Abhängigkeit der Landwirtschaft von fossilen Brenn- und Treibstoffen drastisch zu verringern. Gewaltige Potenziale liegen auch in der Optimierung und im Ersatz pflanzlicher Brennstoffe wie Feuerholz, das in Afrika noch immer die weitestverbreitete Energiequelle zum Kochen ist. Viele dieser Maßnahmen reduzieren nicht nur die Emissionen, sondern helfen auch, die Landwirtschaft besser an künftige Klimaveränderun- gen anzupassen, Ressourcen zu schonen und Biodiversität zu erhalten. Häufig können sie zudem wirtschaftlichen Gewinn bringen. Solche Win-win-Maßnahmen könnten helfen, eine klimafreundliche Agrarwende global in Gang zu bringen.
Allerdings betont der Weltagrarbericht, dass einzelne Maßnahmen den lokalen Bedingungen ange- passt sein müssen. Er warnt eindringlich davor, sie allein unter Klimaaspekten zu bewerten und dabei den Zusammenhang, indirekte Folgen und Auswirkungen auf andere ökologische und soziale Ziele außer Acht zu lassen. Vor allzu einfachen, globalen Rezepten wird ausdrücklich gewarnt.

56% Verluste in der Lebensmittelkette

A secure, global solution does exist however when it comes to increasing food energy efficiency and the question of how many calories of fossil energy input are needed to produce one calorie of food that is actually consumed. As long as 30 to 50% of all foodstuffs in industrialised countries are simply being thrown away in factories, retail, restaurants and private households, and up to 30% of agricultural production in many tropical and low-income countries is lost after harvest before it can be processed, it is here that the largest efficiency gains could be achieved. Public awareness of food losses and waste has increased remarkably over the past years.

Obwohl sie der vielleicht wichtigste Faktor bei der Emissionsvermeidung und für mögliche CO2- Speicherung ist, blieb die Landwirtschaft bis heute bestenfalls ein Stiefkind nationaler wie internationaler Klimaschutzstrategien. Der größte Teil der Milliarden Agrarsubventionen in Industrie- und Schwellenländern fördern Anbau- und Produktionsmethoden, Konsum- gewohnheiten und Handelsströme, die das Klima zusätzlich aufheizen. Auch landwirtschaftliche Entwicklungshilfe verfolgt noch immer überkommene Strategien der Ertragssteigerung durch erhöhten Energieaufwand, insbesondere durch Agrarchemie, aber auch bei der Mechanisierung, Bewässerung und betriebswirtschaftlichen Spezialisierung etwa durch Trennung statt Integration von Tierhaltung und Pflanzenbau. Der Weltagrarbericht fordert eine grundlegende Anpassung der Agrar- und Handelspolitik an die Klimaziele der Weltgemeinschaft. Emissionsarme, kohlenstoffspeichernde Anbaumethoden, aber auch klimafreundlichere Produktions- und Verbrauchsformen müssten in die Klimaschutzverhandlungen aufgenommen werden.

Trügerische Hoffnungen auf Klimaschutzabkommen

Von Climate-Smart Agriculture, dem von der Weltbank und FAO 2010 erstmals präsentierten und seither von verschiedenen Interessengruppen in ihrem Sinne interpretierten Konzept einer „klimaschlauen Land- wirtschaft“, war im Weltagrarbericht noch nicht die Rede. Während die FAO unter dem Begriff eine Vielzahl land- und forstwirtschaftlicher Maßnahmen zur Anpassung an Klimaveränderungen, Vermeidung von Emissionen und Erhöhung der Kohlenstoffspeiche- rung im Boden versteht, wird er von der Weltbank und ihren Agrarforschungszentren vor allem als Konzept der Vergütung von Kohlenstoffspeicherung im Rahmen der UN-Klimakonvention propagiert.
Von Kleinbauernorganisationen und NGOs wird das heftig kritisiert. Sie warnen vor einer einseitigen Konzentration auf die oft interpretationsfähige und zudem zeitlich begrenzte Speicherung statt der Vermeidung von Emissionen. Andererseits befürchten sie einen bürokratisch-wissenschaftlichen Zertifizierungsmechanismus, der v.a. bei großflächigem Einsatz wirklich lukrative Einnahmen verspricht und so dem Landgrabbing weiteren Vorschub leistet – aber auch ökologisch gefährlichen Praktiken wie dem Einsatz von Totalherbiziden und dagegen meist gentechnisch resistent gemachten Futter- oder Energiepflanzen, die zumindest für eine Weile ohne Pflugeinsatz auskommen.

Grundlagen

Bewegung

Literatur

Videos: Klima und Energie

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Clip zur CO2-Bilanz von Tomaten

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